PCB-Drucker & Leiterplattendicke (2025): So wählen Sie die Standard-PCB-Dicke, Toleranzen & erzielen perfekte Druckergebnisse

0.8 mm thin PCB measured with digital caliper
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Wenn du eine Leiterplatte (PCB) entwickelst oder bestellst, ist die „PCB-Dicke“ eine der Zahlen, die auf jedem Angebot auftaucht. Sie wirkt wie ein kleines Detail – beeinflusst aber mechanische Stabilität, Impedanz und sogar, wie gut die Platine ins Gehäuse passt.
Dieser Leitfaden erklärt Standard-Dicken, Toleranzregeln und eine einfache 3-Schritte-Methode, mit der du für dein nächstes Projekt die passende Dicke wählst.

TL;DR – Die Kurzfassung

  • Die am weitesten verbreitete Standarddicke ist 1,6 mm (≈ 0.062 inch).
  • Weitere typische Stärken: 0,8 mm, 1,0 mm, 1,2 mm, 2,0 mm und 2,36 mm.
  • Die meisten Hersteller fertigen von ca. 0,2 mm bis 3,2 mm, meist mit ±10 % Toleranz.

Was bedeutet „PCB-Dicke“ genau?

Die PCB-Dicke ist die fertige Gesamtdicke der Leiterplatte – einschließlich aller Kupferschichten, dielektrischer Materialien sowie äußerer Beschichtungen wie Lötstopp oder Oberflächenfinish.

Hersteller geben sie in Millimetern (mm), Zoll (inch) oder mil an
(1 mil = 0,001 inch ≈ 0,0254 mm).
Eine gängige FR-4-Platine mit 1,6 mm entspricht etwa 62 mil.

Die Gesamtdicke setzt sich zusammen aus Kernlaminat (Core), Prepreg-Schichten (Verbund) und Kupferplattierung.
Da die Kupferstärke oft in Unzen pro Quadratfuß (oz/ft²) angegeben wird, gilt die Faustregel:

1 oz Kupfer ≈ 35 µm ≈ 1,37 mil pro Lage

Mehr Kupfer erhöht die mechanische Steifigkeit und die Gesamtdicke.

Standard-Dicken für PCBs

Die Elektronikbranche hat sich schon vor Jahrzehnten aus praktischen Gründen auf 1,57 mm (1/16 inch) als De-facto-Standard eingependelt: Diese Stärke passt gut zu Steckverbindern, Gehäusen und Montagezubehör. Viele moderne Platinen folgen diesem Wert weiterhin.

1.6 mm standard PCB thickness for general use

Es gibt jedoch keinen einen „offiziellen“ Wert. Häufige Optionen in Fertigungskatalogen sind:

Nennstärke (mm)Zoll (inch)Typische Anwendung
0,2 – 0,40.008 – 0.016Ultradünn, Träger in Flex/Rigid-Flex
0,60.024Platzsparende Module
0,80.031Dünne Consumer-Geräte, Wearables
1,0 – 1,20.039 – 0.047Kompakte Multilayer-Geräte
1,60.062Branchenstandard, 2–6-lagige Platinen
2,00.079Leistungsplatinen, viele Stecker, große Leiterkarten
2,36 – 3,20.093 – 0.125Sehr robuste/tragende Designs

Viele Leiterplattenfertiger geben eine Toleranz von ±10 % für ≥ 1,0 mm und ±0,1 mm für < 1,0 mm an.

PCB-Dicken-Tabelle: mm / inch / mil

mminchmilHäufiger Einsatz
0,20.0088Flex-Verstärkung
0,40.01616Ultradünne Sensoren
0,60.02424IoT-Module
0,80.03131Wearables, Drohnen
1,00.03939Kompakte 4-Lagen-Boards
1,20.04747Kleine Geräte
1,60.06262Allgemeine 2–6-Lagen-Platinen
2,00.07979Leistungs-/Industrieplatinen
2,360.09393Steckerlastige/hoch belastete Bereiche
3,20.125125Mechanische Panels/Träger

Hinweis: Viele Kunststoffgehäuse, Keyboard-Frames und Kartenkanten-Steckverbinder sind auf ≈ 1,6 mm Slotmaß ausgelegt.

Warum die Dicke wichtig ist

1) Mechanische Festigkeit

Dicke PCBs widerstehen Biegung und Verzug während Bestückung und Betrieb.
Boards unter 1 mm können unter Steckkräfte oder Reflow-Temperaturen merklich nachgeben. Für große Leiterkarten oder schwere Bauteile nimm 1,6–2,0 mm.

2) Elektrische Eigenschaften & Signalintegrität

Die Impedanz hängt von Dielektrikum-Höhe und Leiterbahn-Breite ab.
Änderst du die Gesamtdicke, ändert sich die Distanz zwischen Lagen – dein Impedanz-Ziel (z. B. 50 Ω Microstrip) verschiebt sich.
High-Speed-Designs brauchen präzise Stack-up-Kontrolle und Dickenführung.

3) Thermik & Fertigung

Dickere Platinen verteilen Wärme besser, können aber beim Laminieren mehr Spannung speichern.
Durch Plattierung und Oberflächenfinish wird die Platine oft leicht dicker (positive Toleranz).
Fertiger müssen Bohr-Aspektverhältnis (Tiefe/Ø) und Lagensymmetrie einhalten; zu dicke Boards mit sehr kleinen Vias können bei der Durchkontaktierung scheitern.

Die 3-Schritte-Methode zur richtigen PCB-Dicke

Schritt 1 – Vom Anwendungsfall ausgehen

AnwendungVorschlagsbereich
Ultra-kompakte Wearables0,6 – 1,0 mm
Allgemeine Elektronik / IoT / Consumer1,6 mm (Default)
Industrie / Power / viele Stecker2,0 – 2,36 mm
Hohe mechanische Last / Backplane≥ 2,36 mm

Stelle dir die Frage: Welche mechanischen Kräfte (z. B. Steckzyklen) wirken auf die Platine?

0.8 mm thin PCB measured with digital caliper

Schritt 2 – Elektrik & Stack-up verfeinern

Bei Multilayer-Boards ergibt sich die Dicke aus Core + Prepreg + Kupfer.
Eine 4-Lagen-Platine kann bei 1,6 mm bleiben, wenn du innere Dielektrika anpasst.
Für Impedanz-Kontrolle (50 Ω Single-Ended, 90 Ω Differenzial) zuerst Dielektrik-Abstände optimieren, nicht die Gesamtdicke.

Kupferstärken:

  • 1 oz = 35 µm (Standard)
  • 2 oz = 70 µm (Power)
  • ≥ 3 oz = Heavy Copper (Thermik/hoher Strom)

Mehr Kupfer erfordert oft dickeres Prepreg zur Einhaltung der Abstände – die Gesamtdicke steigt.

Schritt 3 – Fertigungsgrenzen & Toleranzen prüfen

Jeder Leiterplattenhersteller veröffentlicht Fähigkeits-Tabellen. Typische Richtwerte:

SpezifikationÜbliche Fähigkeit
Fertige Dicke (Range)0,2 – 3,2 mm
Toleranz bei ≥ 1,0 mm±10 %
Toleranz bei < 1,0 mm±0,1 mm
Bohr-Aspektverhältnis (Tiefe/Ø)≤ 8 : 1
Max. Kupfergewichtbis 6 oz

Bitte Standard-Stack-up anfordern und mit Lagenzahl und Zielimpedanzen abgleichen.

Faustformel: Anwendung → Signal/Power → Fertigungsfähigkeit = Enddicke.

Empfehlungen nach Lagenzahl

LagenÜbliche GesamtdickeHinweise
21,6 mm Standard (0,8–2,0 mm)Prototypen & Hobby: dünner = kompakter, dicker = stabiler
41,2 – 1,6 mmDielektrika anpassen für Impedanz
6–81,6 – 2,0 mmSymmetrischer Stack-up gegen Verzug
10+≥ 2,0 mmFür komplexe HDI/Power/Backplanes

Symmetrie und Kupfer-Balance sind entscheidend. Vermeide einseitig kupferlastige Aufbauten (Verzugsgefahr).

2.0 mm thick PCB for industrial and power supply designs

Toleranzen & Mindestdicke

Toleranz = zulässige Abweichung zwischen Designwert und fertiger Dicke.
Durch Plattierung und Finish wird die Platine oft minimal dicker als spezifiziert.

Typische Toleranzen:

  • ≥ 1,0 mm: ±10 %
  • < 1,0 mm: ±0,1 mm

Die Mindestdicke für starre FR-4-Boards liegt bei ca. 0,2–0,4 mm.
Darunter empfiehlt sich Flex oder Rigid-Flex mit speziellen Materialien und Stiffenern.

Bei Metallkern-PCBs (MCPCB) oder sehr hohen Strömen bestimmt die Metallbasis (Alu/Kupfer) einen großen Teil der Gesamtdicke – separat prüfen!

FAQ

1) Was ist die Standard-PCB-Dicke (mm/inch)?
Typisch 1,6 mm (≈ 0.062 inch), viele Hersteller bieten 0,8–2,36 mm an.

2) Welche Dicke ist für 2-Lagen-Platinen üblich?
Meist 1,6 mm. Schlanke Consumer-Boards nutzen 0,8–1,2 mm; große/steckerreiche Designs oft 2,0 mm.

3) Welche PCB-Dicken-Toleranz ist normal?
In der Regel ±10 % ab 1 mm, darunter ±0,1 mm – im Zweifel Spezifikation des Fertigers prüfen.

4) Wie dünn kann eine starre PCB sein?
Etwa 0,2–0,4 mm sind möglich, die Handhabung wird jedoch heikel. Dünner → Flex/Rigid-Flex.

5) Was hat die Leiterbahndicke (Kupfer) mit der Board-Dicke zu tun?
Kupfer wird in oz angegeben: 1 oz ≈ 35 µm ≈ 1,37 mil.
Sie beeinflusst die Stromtragfähigkeit und Thermik deutlich, die Gesamtdicke nur moderat.

6) Gibt es einen „PCB-Thickness-/Impedanz-Rechner“?
Ja – viele Leiterplattenhersteller stellen Online-Rechner und Stack-up-Viewer bereit, die Kupfergewicht + Dielektrik-Höhe auf die Zielimpedanz abbilden.

Fazit

Die richtige PCB-Dicke zu wählen ist leicht, wenn die Treiber klar sind:
Starte bei den mechanischen Anforderungen, gleiche Elektrik & Stack-up ab und bestätige Toleranzen mit deinem Fertiger.

Wenn du unsicher bist, ist 1,6 mm die sicherste und kompatibelste Option – für Steckverbinder, Montage und Gehäuse. Und wenn sich Performance- oder Platzanforderungen ändern, kann dein Hersteller den Stack-up passend anpassen.

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